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120 Jahre - Das St. Joseph-Stift feiert Jubiläum
- |22. September 2015
- |Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden
Vom 50-Betten-Haus zur modernen Gesundheitseinrichtung / Krankenhaus feiert Jubiläum
120 Jahre und kein bisschen alt, so präsentiert sich das Krankenhaus St. Joseph-Stift, das in diesem Jahr ein stattliches Jubiläum feiert. Gegründet von den katholischen Schwestern von der heiligen Elisabeth, wurde das Krankenhaus am 27. September 1895 mit damals nur 50 Krankenbetten eingeweiht. Acht Ordensschwestern waren es damals, die Kranke pflegten und mit ihrem unermüdlichen Tun, den Grundstein legten für das rasche Aufblühen und den guten Ruf des Hauses. Heute (21.09.) wird der erfolgreiche Weg des Krankenhauses mit einem Festakt gewürdigt. Das St. Joseph-Stift ist von Beginn an im Herzen der Stadt fester Bestandteil der medizinischen Gesundheitsversorgung und aus Dresden nicht mehr wegzudenken.
Zuwendung und Zeit für Patienten
In den zurückliegenden Jahren hat sich viel verändert: Das Krankenhaus ist gewachsen, Diagnostik- und Therapieangebote wurde erweitert und Versorgungsschwerpunkte etabliert. Eins ist damals wie heute gleich geblieben: der gute Ruf des Hauses. Heute, 120 Jahre nach Gründung, tragen über 750 Mitarbeiter dafür Sorge, dass im St. Joseph-Stift jährlich über 36.000 Patienten versorgt werden. Geschäftsführer Peter Pfeiffer: „Die christliche Tradition, die menschliche Zuwendung, für die Sorgen und Nöte unserer Patienten ein offenes Ohr zu haben, das sind die Grundsätze an denen wir unsere tägliche Arbeit ausrichten. Für uns zählt der Mensch in allem was wir tun. Das gilt für den Umgang mit Patienten genauso wie für das tägliche Miteinander unserer Mitarbeiter. Wir sind überzeugt, dass es diese achtsame Atmosphäre ist, warum uns Patienten jeden Tag ihr Vertrauen schenken.“ Das kommt bei den Patienten gut an. In Umfragen zur Patientenzufriedenheit, zum Beispiel durch die Techniker Krankenkasse, die AOK, die Barmer GEK, der Weissen Liste und der Sächsischen Zeitung zählt das St. Joseph-Stift mit Bestnoten stets zu den Spitzenreitern in Dresden, Sachsen und sogar deutschlandweit.
Moderner Gesundheitsstandort
Auch baulich hat sich einiges getan. Im Karree an Wintergartenstraße befinden sich heute alle Gebäude und die Ausstattung auf einem modernen Niveau. Seit der Wende wurden dafür 52 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert, davon 32 Millionen Euro Fördermittel. Mit dem Bau des Westflügels, der Spatenstich erfolgte im Juni dieses Jahres, entsteht in zweieinhalbjähriger Bauzeit ein völlig neuer Gebäudeteil. Der Westflügel beherbergt zukünftig im Erdgeschoss eine Zentralambulanz und eine Station für Altersmedizin. Die spezialisierte Versorgung älterer Patienten bleibt ein zukunftsweisender Schwerpunkt im St. Joseph-Stift. Dazu soll die stationäre Behandlung durch ambulante und tagesklinische Angebote ergänzt werden.
Menschen in allen Phasen des Lebens begleiten
Das St. Joseph-Stift verfügt als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung derzeit über 240 Betten in den Fachrichtungen Innere Medizin, Onkologie, Palliativmedizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Anästhesie und Intensivmedizin. Seit Oktober 2012 gehört auch die Altersmedizin (Geriatrie) zum Leistungsspektrum des Hauses. Ärztlicher Direktor Dr. med. Reinhard Goerl: „Werdendes Leben – rund 1.500 Neugeborene erblicken jährlich im St. Joseph-Stift das Licht der Welt – ist bei uns genauso in guten Händen, wie Sterbende, die auf unserer Palliativstation betreut werden. Wir begleiten Menschen in allen Phasen des Lebens. Die Fürsorge für Schwerstkranke und Sterbende ist uns als christliches Krankenhaus ein wichtiges Anliegen. Die Etablierung eines stationären Hospizes im St. Joseph-Stift gehört deshalb zu den Aufgaben der nächsten Jahre.“
Als überregional anerkanntes Zentrum für Palliativmedizin (Palliativstation, onkologische Tagesklinik, spezialisierte ambulante Palliativversorgung, Palliativakademie) setzt das Haus bereits seit Jahren bundesweit Maßstäbe bei Versorgung von unheilbar Erkrankten. Auch die Gründung und Etablierung fachübergreifender Zentren (Darmkrebszentrum, Brustzentrum, Netzwerk Beckenboden, Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie) gehört ebenso zur Entwicklung der letzten Jahre und gewährleistet eine exzellente diagnostische und therapeutische Expertise sowie systematische Qualitätssicherung. Neben einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit erfahrener Ärzte im Haus ist zudem eine hohe Vernetzung mit niedergelassenen Ärzten prägend.
Zum Versorgungsstandort St. Joseph-Stift gehört heute weit mehr als nur das Krankenhaus. Zahlreiche Arztpraxen und medizinischen Einrichtungen ergänzen das Angebot. Ein Bildungszentrum (Eröffnung Herbst 2015) bündelt die Aus- und Weiterbildungsangebote der Akademie für Palliativmedizin und Hospizarbeit und der Medizinischen Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege. Jährlich werden mehr als 150.000 Patienten am Standort medizinisch und pflegerisch versorgt.
Das 120-jährige Jubiläum wird in dieser Woche mit Weggefährten, Freunden und Mitarbeitern gefeiert. Die erfolgreiche Entwicklung des Krankenhauses wird besonders am Montag (21.09.) mit einem Festakt gewürdigt. Grußworte sind unter anderem von Staatsministerin Barbara Klepsch (Sächsisches Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz), Schwester M. Dominika Kinder (Provinzoberin Schwestern von der heiligen Elisabeth, Berlin) sowie Dr. Sven U. Langner (Geschäftsführer Elisabeth Vinzenz Verbund (Träger)) vorgesehen. Im Rahmen der Kampagne „Geboren im St. Joseph-Stift“ feiert das Krankenhaus gemeinsam mit allen Dresdnern seit März. Bisher haben sich 180 Menschen beteiligt.
Zur Geschichte des Krankenhauses
Die Geschichte des St. Joseph-Stiftes beginnt bereits 1860. Damals wurden mangels Pflegekräften vier Schwestern des Elisabeth-Ordens nach Dresden gerufen, um die Pflege im „Königliche Krankenstift“ in der Friedrichstraße 50 zu übernehmen. In den folgenden Jahren wirkten die Schwestern an verschiedenen Orten der Stadt in der Krankenpflege und verrichteten pflegerische Dienste auch während des Deutsch-Österreichischen Krieges (1866) und des Deutsch-Französischen Krieges (1870/17) in Kriegslazaretten. Die Schwestern wurden für ihren Einsatz von der Bevölkerung hoch geschätzt. Im Jahr 1882 nahmen sie ein neues Haus für ambulante Krankenpflege mit einer kleinen Privatklinik in der Käufferstraße 2 (am Queckbrunnen) in Betrieb bis im Jahre 1894 das Grundstück an der Wintergartenstraße 17 erworben werden konnte. Möglich wurde dies durch eine großzügige Spende einer Patientin in Höhe von 30.000 Mark. Dort wurde im September 1895 das Krankenhaus St. Joseph-Stift mit 50 Betten und zwei Operationssälen, Schwestern- und Arztzimmern, den erforderlichen Wirtschafträumen und einer Kapelle eingeweiht. Als Namenspatron des neuen Krankenhauses wählten die Schwestern den heiligen Joseph, als Sinnbild für christliche Nächstenliebe und dem Dienst am Kranken. Durch Erwerb benachbarter Grundstücke konnte 1932 das vergrößerte Krankenhaus mit 120 Betten eingeweiht werden.
Die furchtbare Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 zerstörte auch das St. Joseph-Stift. Nur vier unter der Erde liegende Räume blieben erhalten, in denen die Schwestern in einer Stadt aus Schutt und Asche unter schwierigsten Umständen weiter praktizierten. Nach raschem Wiederaufbau konnten 1947 bereits wieder bis zu 60 Kranke aufgenommen werden. 1964 war der Wiederaufbau des gesamten Krankenhauses mit 177 Betten zunächst abgeschlossen. In den achtziger Jahren entstand ein neuer Krankenhaustrakt. Die Kapazität wuchs damit auf 205 Betten. 30 Ordensschwestern verrichteten ihren Dienst gemeinsam mit 190 Angestellten.
Die Schwestern von der heiligen Elisabeth haben nach wie vor ihren Sitz in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus und sind fest in das Krankenhausleben integriert. Sie begleiten und unterstützen das Krankenhaus durch haupt- und ehrenamtliche Dienste sowie im täglichen Gebet. Zu ihren Tätigkeiten zählt zudem der Elisabeth-Tisch, welcher sich im Untergeschoss des Schwesternhauses befindet. Obdachlose und sozial Schwache erhalten hier für ein geringes Entgelt Mittagessen und Getränke. Doch auch mit einem offenen Ohr, Trost und Zuspruch können die Schwestern hier helfen.