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Baby-Notarztwagen „Felix 20“ fährt jetzt in Halle (Saale)
- |19. März 2019
- |Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)
Der Baby-Notarztwagen „Felix“ der Björn Steiger Stiftung ist jetzt auch in Halle (Saale) im Einsatz. Im Rahmen einer Feierstunde an der städtischen Hauptfeuerwache übergaben Stiftungspräsident Pierre-Enric Steiger und Projektmanager Thomas Pflanz das Fahrzeug „Felix 20“ an Stadt und Hilfsorganisationen. „Wir freuen uns, dass ,Felix‘ jetzt in der Saalestadt auf der Straße ist“, sagte Steiger. „Das Fahrzeug wird Familien helfen und die Kleinsten der Kleinen sicher ans Ziel bringen. Wir danken Partnern und Spendern vor Ort sowie der Stadt für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und für das Ausrichten dieser Veranstaltung“, so Steiger.
Das von der Björn Steiger Stiftung entwickelte Fahrzeug wird meistens bei Verlegungsfahrten zwischen Geburts- und Spezialklinik gebraucht. In Halle steuert er das Universitätsklinikum sowie die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara an. Der Arbeiter-Samariter-Bund als Leistungserbringer des städtischen Rettungsdiensts ist damit in der Lage, Baby-Transporte sicher und schonend durchzuführen. Gewährleistet wird dies durch eine spezielle Dämpfung, eine Akustikdämmung und ein bedienerfreundliches Be- und Entladesystem.
Zudem ist der Transportinkubator, ein mobiler Brutkasten, quer zur Fahrtrichtung positioniert. Wenn das Fahrzeug bremsen muss, können beim Längstransport hohe Kräfte auf den Säugling einwirken. Dabei können Hirnblutungen oder Hirnquetschungen entstehen. Beim Quertransport ist die Gefahr viel geringer – wenn überhaupt vorhanden. Auch die medizinische Versorgung und Betreuung des kleinen Patienten ist beim Quertransport einfacher.
Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand: „Mit dem neuen Baby-Notarztwagen erhöhen wir die Qualität unseres städtischen Rettungsdienstes weiter. Das neue Fahrzeug sorgt für einen besonders schonenden Transport der kleinsten Patienten und wird künftig bei Verlegungsfahrten zwischen Geburts- und Spezialklinik eingesetzt. Der Baby-Notarztwagen steuert die Universitäts-Kinderklinik sowie die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara an.“ Auch Vertreter der medizinischen Einrichtungen in Halle an der Saale betonten bei der Übergabe, dass „Felix“ dabei helfen kann, Leben zu retten.
Privatdozent Dr. Roland Haase, Leiter der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin des halleschen Universitätsklinikums, der selbst seit zwei Jahrzehnten Transporte von kranken Früh- und Neugeborenen leitet, freut sich über das neue Fahrzeug: „,Felix 20‘ wird die Qualität des Neugeborenentransfers verbessern und zu einer Entlastung des Hubschrauber-transportes beitragen“, so Dr. Haase.
Privatdozent Dr. Ludwig Patzer, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale), ergänzt: „Dass es gelungen ist, den ersten ,Felix 20‘ in Halle an den Start zu bringen, ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig persönliches und gesellschaftliches Engagement und klinikübergreifende Zusammenarbeit für eine gute und moderne Kindermedizin in Sachsen-Anhalt sind.“
"Felix" an 4 Standorten in Deutschland
„Felix“ ist mit Halle (Saale) jetzt an vier Standorten in Deutschland aktiv. Neben Halle sind dies noch die Städte Leipzig, Chemnitz und Oldenburg. Die Einsatzzahlen für das Jahr 2018 an den damals noch drei aktiven Standorten sprechen für sich: Insgesamt absolvierten die Baby-Notarztwagen der Stiftung im vergangenen Jahr 332 Fahrten und legten dabei rund 34.500 Kilometer zurück. „Diese Werte zeigen deutlich: Unser ,Felix‘ wurde und wird gebraucht“, sagte Präsident Steiger.
Die Björn Steiger Stiftung hat darüber hinaus Krankenhäusern und Kliniken auch einzelne Transportinkubatoren zur Verfügung gestellt. Im Einsatz sind diese Inkubatoren aktuell in Flensburg (Schleswig-Holstein), Neuwied (Rheinland-Pfalz) und Bayreuth (Bayern).
Die Stiftung finanziert das Baby-Notarztwagenprojekt mithilfe von Spendenaktionen und Sponsoren. Sie befasste sich schon früh mit dem Problem der Säuglingssterblichkeit. Denn bereits 1974 war sie für die Entwicklung und Indienststellung des ersten Rettungswagens für Frühgeborene verantwortlich. Über die Jahre wurde der Rettungswagen immer weiterentwickelt und verbessert. Im Jahr 2012 stellte die Björn Steiger Stiftung mit „Felix“ die fünfte und jüngste Generation des Fahrzeugs vor.
Björn Steiger Stiftung
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern.
Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung des bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufs 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall, dem Frühgeborenentransport und der Alarmierung von Ersthelfern per App.