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- Bereits zum 3. Mal wurde das Weaningzentrum der Hufeland-Klinik Bad Ems zertifiziert
Bereits zum 3. Mal wurde das Weaningzentrum der Hufeland-Klinik Bad Ems zertifiziert
- |07. April 2020
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Künstliche Beatmung auf einer Intensivstation rettet in medizinischen Notfällen und im OP Menschenleben. Fast 40 Prozent der beatmeten Patienten fällt es aber anschließend schwer, vom Beatmungsgerät entwöhnt zu werden (weaning), um wieder selbst zu atmen.
In der Hufeland-Klinik in Bad Ems werden Patienten, die über einen längeren Zeitraum lebenserhaltend-intensivmedizinisch behandelt wurden, von der Langzeitbeatmung entwöhnt. „Im Bereich der Beatmungsmedizin haben wir besondere Kompetenzen aufgebaut“, so Chefarzt Dr. Wolfgang Neumeister, „weshalb es uns hier gelingt, Patienten, die aus anderen Krankenhäusern zu uns verlegt werden, vom Beatmungsgerät zu lösen und sie wieder ins Leben zu integrieren.“ Mit dafür verantwortlich, dass das hier so häufig gelingt, ist neben der langjährigen Erfahrung in der Klinik die besondere medizinische Ausstattung des Hauses. „Die 16 Betten unserer Weaningstation sind eigentlich immer belegt“, erklärt Stationsleiter Hendrik van ‘t Hoff-Haas.
Die deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin hat das Weaningzentrum der Hufeland-Klinik Bad Ems nun bereits zum 3. Mal in Folge zertifiziert. Geprüft wurden u. a. die technische, räumliche und personelle Ausstattung, die Prozess- und Ergebnisqualität sowie die Zusammenarbeit im interdisziplinären Behandlungsteam.
„Gerade die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team und ein strukturierter Behandlungsplan sind für den Erfolg der Maßnahme von besonderer Bedeutung“, erläutert Oberarzt Christoph Lesch. Denn es braucht speziell ausgebildete Ärzte, Pflegefachkräfte, Atmungstherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten, Psychologen und Ernährungstherapeuten, um die Atemmuskulatur Schritt-für-Schritt wieder zu mobilisieren, dem Patienten sein Vertrauen in den eigenen Körper wieder zu vermitteln und Begleiterkrankungen jederzeit mit zu berücksichtigen.
Die Entwöhnung kann 14 Tage, aber auch mehrere Monate dauern – je nachdem, wie lange der Patient vorab beatmet wurde. Auch gelingt es nicht immer, den Patienten komplett vom Beatmungsgerät zu entwöhnen, aber schon einige Stunden sind ein echter Zugewinn an Lebensqualität – schließlich kann in dieser Zeit ganz normal mit Angehörigen gesprochen, gegessen und am Leben teilgenommen werden.
Gelingt die Entwöhnung vom Beatmungsgerät, können die Patienten im Anschluss ihre Rehabilitationsbehandlung direkt in der Hufeland-Klinik durchführen, um anschließend ein möglichst selbstständiges Leben in ihrer häuslichen Umgebung zu führen. „Das ist einer unserer großen Vorteile“, so Dr. Neumeister. „Wir bieten akut- und rehapneumologische Maßnahmen unter einem Dach an. Einer von vielen Faktoren, den die Prüfgesellschaft bei uns gelobt hat.“