Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach besuchte mit Nina Scheer das Krankenhaus Reinbek

Der Minister war auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Nina Scheer in ihren Wahlkreis gekommen, um sich vor Ort über die Situation der deutschen Krankenhäuser zu informieren

Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach besuchte gemeinsam mit der örtlichen Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer das Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift, um sich mit dem Krankenhausdirektorium über die aktuelle Situation, Zukunftsplanung und anstehende Krankenhausreform auszutauschen.

Nach dem Rundgang sagte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach: „Mit der Krankenhausreform verbessern wir die Qualität der stationären Versorgung, wir entbürokratisieren die Abläufe und sorgen dafür, dass auch die kleinen, bedarfsnotwendigen Krankenhäuser erhalten bleiben. Das Krankenhaus Reinbek nimmt wichtige Teile der Reform vorweg. Es treibt die Spezialisierung in wesentlichen Fachbereichen wie der Onkologie voran und hat sich als wichtiger Versorger in der Region etabliert.“

Nina Scheer hatte den Gesundheitsminister in ihren Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd eingeladen. Scheer sagte: „Mein Dank gilt den Beschäftigten des St. Adolf-Stifts in Reinbek für die gewährten Einblicke. Die Entwicklung des Krankenhauses zeige auch mit Blick auf den Neubau des Campus für Gesundheitsberufe das hohe Engagement für Fachkräftegewinnung.“ Nina Scheer war zuletzt im Frühjahr zu Gast im St. Adolf-Stift.

Prof. Stefan Jäckle, Ärztlicher Direktor sagte beim Rundgang durch das Krankenhaus zu den Bundespolitikern: „Unser Haus ist bereits gut aufgestellt. Unter unserem Motto „Beste Medizin. Ganz nah“ haben wir uns auf bestimmte Bereiche spezialisiert und gleichzeitig für Leistungen, die wir nicht anbieten können, Kooperationen mit dem UKE oder Spezialkliniken wie die Lungenclinic Großhansdorf geschlossen. Wir haben im letzten Jahrzehnt viele Experten gewinnen können, sind gewachsen, haben Zentren gebildet und können uns insofern hinsichtlich der Qualität mit großen Kliniken messen. Das zeigen auch unsere Zertifizierungen etwa in der Versorgung von Tumorpatienten.“ Der Chefarzt der Medizinischen Klinik führt aus: „Wir begrüßen grundsätzlich eine Krankenhausreform mit einer Qualitätsoffensive, mehr Transparenz für Patienten, Bildung von Zentren und Kooperationen von Krankenhäusern, durch die die beste medizinische Versorgung möglichst wohnortnah ermöglicht wird. Aber natürlich steckt der Teufel im Detail, sprich: Welche konkrete Vorgaben gibt es, wie wird der Transformationsprozess in der Praxis umgesetzt und wie wird die Finanzierung leistungsfähiger Krankenhäuser kurzfristig sichergestellt. Hier sind noch viele Fragen offen, sodass wir dankbar sind, heute mit Herrn Lauterbach darüber gesprochen zu haben.“

Krankenhaus-Geschäftsführer Fabian Linke berichtete den Besuchern über die geplanten Bauprojekte. Er sagt: „Dadurch, dass das Land Schleswig-Holstein noch für dieses Jahr die Förderbescheide für drei große Baumaßnahmen in einem Gesamtvolumen von fast 50 Millionen Euro zugesagt hat, fühlen wir uns in unserer Strategie bestätigt, höchste medizinische Qualität und wohnortnahe Versorgung in der Region zu verbinden. Neben einem neuen Campus für Gesundheitsberufe bauen wir ein Integriertes Notfallzentrum und eine Bettenerweiterung, sodass wir mit Fertigstellung Ende 2025 im Landeskrankenhausplan mit 421 Betten geführt sind. Strukturelle Voraussetzungen, um einerseits unsere Rolle als zentraler Notfallversorger in der Region auch in Zukunft gerecht werden zu können, und gleichzeitig auch vorhandene Leuchttürme in der Elektivmedizin weiter zu stärken und auszubauen. Denn um für alle Notfälle gewappnet zu sein, muss man nicht nur Räume und Apparate, sondern auch die notwendigen Fachärzte an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag vorhalten.“

Pflegedirektor Nils-Michael Wulf berichtete gegenüber dem Gesundheitsminister: „Seit 1952 bilden wir am Standort Pflegekräfte aus. In unserem neuen Campus für Gesundheitsberufe werden nicht nur Pflegefachfrauen und -männer, und wie bereits jetzt Operationstechnische Assistent:innen ausgebildet, sondern künftig auch Anästhesiepflegekräfte und radiologische Assistent:innen. Mit dem Neubau des Campus ab Januar 2024 oberhalb der Rettungswache stärken wir die Nachwuchsförderung an diesem Standort, wirken dem Fachkräftemangel entgegen und bilden perspektivisch über unseren eigenen Bedarf aus. Schon jetzt verfügen wir über 150 Plätze. 35 Prozent unserer Neueinstellungen in der Pflege generieren wir mit unseren eigenen Azubis.“

Fotos: KH Reinbek