„Ein Zeichen setzen für Toleranz und Offenheit“

St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof und Franziskus-Krankenhaus Berlin treten dem Bündnis gegen Homophobie bei und unterzeichnen die Charta der Vielfalt.

Als 133. Mitglied haben sich SJK und FKH gemeinsam dem Bündnis gegen Homophobie angeschlossen. Initiiert wurde dieser Zusammenschluss vom Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.

 

Außerdem haben beide Häuser die Charta der Vielfalt unterzeichnet. »Damit setzen wir bewusst ein Zeichen für Toleranz und Offenheit, wie wir sie in unseren Einrichtungen jeden Tag leben«, erklärt Geschäftsführer Tobias Dreißigacker. »In unseren christlich geprägten Krankenhäusern liegt es uns besonders am Herzen, Menschen in ihrer ganzen Vielfalt, mit ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen anzuerkennen. Allzu oft werden sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität noch immer als Vorwand für Ausgrenzung genutzt, sei es im täglichen Miteinander oder in gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen. Wir stellen uns solchen Diskriminierungen entgegen.«

 

Wir feiern Vielfalt

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde Ende 2022 eine Diversity Task Force gegründet, bestehend aus zehn Mitgliedern verschiedener Berufsgruppen beider Häuser. Die Diversity Task Force soll einerseits als Anlaufstelle bei Diskriminierung dienen und andererseits Maßnahmen zur aktiven Förderung von Diversität in beiden Krankenhäusern entwickeln. »Vielfalt macht jedes Unternehmen lebendiger, attraktiver und erfolgreicher«, betont Tobias Dreißigacker. »Für uns, die wir jeden Tag Menschen unabhängig von kulturellen Hintergründen, Aussehen, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Alter und anderen Faktoren behandeln, gilt das vielleicht noch mehr als für andere Unternehmen.«

Die nächsten Arbeitsschritte der Diversity Task Force sind bereits in Planung, unter anderem soll es einen Fragebogen für Mitarbeitende beider Häuser geben, um konkrete Handlungsbedarfe im Bereich Diversität zu identifizieren. Aus den Ergebnissen leitet sich dann die weitere Arbeit der Gruppe ab.

 

Berliner Bündnis gegen Homophobie

Als eines der größten Netzwerke seiner Art in Deutschland setzt sich das Berliner Bündnis gegen Homophobie aktiv ein gegen jegliche Form von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Mehr als 130 Organisationen, Institutionen und Unternehmen haben sich diesem Bündnis bereits angeschlossen. Der Verein hinter dem Bündnis, der LSVD Berlin-Brandenburg e.V., begrüßt den Beitritt der beiden Häuser, die gemeinsam das achte Bündnismitglied im Bereich Gesundheit und Pflege und das erste Neumitglied 2023 sind. Danina Schwarm, Vorstandsmitglied: »LSBTI*-Feindlichkeit betrifft alle Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die medizinische Versorgung und Pflege hierbei nicht ausgenommen. Umso wichtiger ist es deshalb, ein diskriminierungssensibles Umfeld sowohl für die zu behandelnden Personen als auch für die Mitarbeitenden zu schaffen. Hierfür haben das St. Joseph Krankenhaus und das Franziskus-Krankenhaus Berlin mit der Gründung der Diversity Task Force einen wichtigen Schritt geleistet.«

 

Charta der Vielfalt

Die Charta der Vielfalt ist eine Arbeitgebenden-Initiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Sie wurde 2006 ins Leben gerufen – mit dem Ziel, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen. Charta-Geschäftsführerin Corina Christen: »Unsere Gesellschaft ist vielfältiger und differenzierter denn je: umso wichtiger ist der Einsatz für Diversity und für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander am Arbeitsplatz. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt verpflichten sich die beiden Krankenhäuser, die Vielfalt der Gesellschaft und deren Bedürfnisse innerhalb und außerhalb der Organisation anzuerkennen und zu respektieren.«

 

»Wer die Charta unterzeichnet, zeigt damit klar auf, dass die vielfältigen Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den organisationsinternen Strukturen berücksichtigt und fest verankert werden müssen. Denn Diversity ist nicht nur eine Haltung, für die es sich lohnt, jeden Tag einzustehen, sondern der auch vor allem Taten folgen müssen,« ergänzt Charta-Geschäftsführerin Franzi von Kempis.