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Endoskopische High-Level-Aufbereitung am St. Joseph-Stift Dresden
- |11. Juni 2024
- |Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden
Nach zwei Jahren Planungs- und Umbauzeit im laufenden Betrieb verfügt die endoskopische Aufbereitung im St. Joseph-Stift Dresden nun über hochmoderne Technik. Damit können deutlich effizientere Arbeitsabläufe erreicht und höchste hygienische Standards erfüllt werden. Insgesamt fünf Räume wurden komplett umgebaut und neu ausgestattet; Schwerpunkt war die Geräteaufbereitung und Lagerung.
Dauerte der Aufbereitungsprozess früher pro Gerät etwa 40 bis 60 Minuten, nimmt er nun nur noch 23 Minuten in Anspruch. In der Folge können mehr Patientinnen und Patienten mit weniger Geräten untersucht werden.
„Wenn ein Endoskop nach sieben bis zehn Jahren das Ende seiner Nutzungszeit erreicht, war es etwa 4.000-mal im Einsatz“, erklärt Bereichsleiter Maik Wenke. „Je nach Bauart wurde es in dieser Zeit dazu verwendet, im Verdauungstrakt Pathologien zu finden, Biopsien zu entnehmen, Polypen zu entfernen, Blutungen zu stillen, Metallstents zu legen oder Ernährungssonden zu platzieren.“
Nach jedem Einsatz sind die Endoskope unter Beachtung streng festgelegter Hygiene-Richtlinien zu reinigen, zu trocknen und zu lagern. „Da sie sich nicht einfach bei 90°C sterilisieren lassen, ist der Prozess komplex und war bisher sehr zeitintensiv“, so Maik Wenke.
Zahlreiche Verbesserungen dank modernster Technik
Der erste Schritt der Aufbereitung ist ein manueller: Dafür gibt es jetzt ein höhenverstellbares Vorreinigungsbecken mit integrierter Becken- und Deckenabluft, das die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter verbessert.
Schritt zwei ist ein Waschgang in einem sogenannten „Durchreiche-Reinigungs- und Desinfektionsgerät für Endoskope“, der schnellsten derzeit auf dem Markt erhältlichen Technik. Im Gegensatz zu einer haushaltsüblichen Wasch- oder Spülmaschine hat diese zwei Klappen an zwei gegenüberliegenden Seiten. Durch die eine Klappe kommen die unreinen Endoskope herein, auf der anderen Seite werden sie sauber und keimfrei wieder entnommen. Die Maschinen trennen den unreinen Raum mit manueller Aufbereitung vom reinen Bereich mit der Trocknung. Damit sind höchste Hygienestandards erfüllt. Dank einer neuen Waschlösung erfolgt dieser Schritt zudem energiesparend und umweltschonend.
Die Waschmaschinen sind intelligent automatisiert, überwachen und erkennen mögliche Verstopfungen oder Schlauchdiskonnektionen und melden diese. Die Bedienung erfolgt mittels RFID-Scannern und dazugehörigen Chips. Die Dokumentation ist komplett digital.
Im Anschluss werden die Geräte mittels Transportwagen in den neuen endoskopischen Vorbereitungsraum gebracht. Dort können sie in einem der Trockenschränke bis zu einen Monat lang keimarm lagern.
Kompatible Korbsysteme stellen sicher, dass die Endoskope ab dem Waschprozess bis zur nächsten Untersuchung nicht angefasst werden müssen. Dadurch sinkt das Risiko für Kreuzkontaminationen und Geräteschäden.
Besonders stolz ist das Team um Maik Wenke, dass das Angebot an endoskopischen Untersuchungen während der gesamten Umbauzeit immer aufrechterhalten werden konnte.
Dazu PD Dr. med. habil. Hans Bödeker, Chefarzt der Fachabteilung für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Kardiologie: „Pro Jahr werden bei uns am Haus über 4.200 endoskopische Untersuchungen durchgeführt, davon etwa 1.700 Untersuchungen des Darmes. Diese große Anzahl konnten wir im Sinne unserer Patientinnen und Patienten auch während der Umbauzeit gewährleisten.“ Er ergänzt: „Die moderne Aufbereitungstechnik hebt unser medizinisches Angebot in diesem Bereich auf eine neue Qualitätsstufe.“
Zertifiziertes Darmkrebszentrum seit 2016
Im Darmkrebszentrum am St. Joseph-Stift Dresden arbeiten erfahrene Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten eng in der Vorsorge, Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung von bösartigen Tumoren des Darms zusammen. Die technisch hervorragend ausgestattete Funktionsdiagnostik gewährleistet eine differenzierte Befunderhebung und Therapie.