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Erfolgreiche Rezertifzierung als Traumazentrum mit Auszeichnung
- |22. Juni 2023
- |Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Im Schockraum des Krankenhauses Reinbek wurden dieses Jahr schon viel mehr Schwerstverletzte behandelt als üblich.
„Bei einem Schwerstverletzten, der mehrere lebensgefährliche Traumata hat, entscheidet jede Minute über Leben und Tod. Darum müssen wir als lokales Traumazentrum des Traumanetzwerkes Hamburg gewisse Standards erfüllen, die für die Versorgung von Schwerstverletzten vorgesehen sind“, sagt Dr. Mathias Mühlhäuser, Oberarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Reinbek. „Dazu zählt auch der so genannte Schockraum, der eine Mindestgröße von 30 Quadratmetern aufweisen muss, damit bis zu 5 Behandler samt Instrumenten Platz gleichzeitig finden“, erklärt der Unfallchirurg, für den das bereits seit 2011 die 5. bestandene Zertifizierung als lokales Traumazentrum ist.
Sein Kollege Dr. Hinrich Heuer, der als Unfallchirurg Ende letzten Jahres aus dem benachbarten BG Klinikum Hamburg in Boberg an das St. Adolf-Stift gewechselt ist, war ebenfalls beim Audit der Prüfer im April dabei und erklärt: „Zertifizierte Traumazentren arbeiten nach standardisierten Abläufen, um auch unter Zeitdruck die Patientenversorgung optimal gewährleisten zu können.“ Ein wichtiger Faktor sei die reibungslose Kommunikation aller Berufsgruppen, die vom Unfallort bis zur klinischen Versorgung beteiligt sind.
Die Versorgung von Schwerstverletzten im Schockraum erfolgt nach dem Algorithmus des ATLS - Advanced Trauma Life Support, einer prioritätenorientierten Versorgung des Patienten unabhängig von der Größe der Klinik. Dr. Heuer: „Wenn der Schwerstverletzte am Unfallort stabilisiert werden konnte, wird aufgrund der Verletzungen entschieden, in welches Krankenhaus er kommt. Der Schockraum wird dann schon individuell auf den erwarteten Patienten vorbereitet. Die Frage lautet also: Welches Personal und Material brauchen wir?“ Nach der Übergabe durch den Rettungsdienst erfolge eine Erstbeurteilung und -behandlung, bei der es darum gehe, alle direkt lebensbedrohlichen Verletzungen zu erkennen und entsprechend ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu behandeln. Heuer: „Dafür ist eine enge räumliche Anbindung an die Radiologie sowie den OP-Bereich wichtig, sie gewährleistet schnelle und zeitsparende Behandlungswege.“
Durchgehend stünden im St. Adolf-Stift neben den diensthabenden Unfallchirurgen auch Spezialisten aus den Abteilungen Thorax- und Viszeralchirurgie, Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Gynäkologie und Innere Medizin zur Verfügung. Als Lokales Traumazentrum innerhalb des Traumanetzwerkes Hamburg kann eine eventuell notwendige Weiterverlegung von Patienten in eine Spezialklinik ebenso sehr schnell erfolgen.
Das Audit für die erneute Zertifizierung wurde mit Bravour bestanden. Dr. Mühlhäuser lächelt und sagt: „Wir sind schon ein bisschen stolz, dass der Prüfer explizit um Erlaubnis gebeten hat, zwei unserer Dokumente anderen Krankenhäusern als Best Practice Ideen zeigen zu dürfen. Auch die Ergebnisqualität wurde mit „Auszeichnung“ besonders gelobt.“
Seit der ersten Zertifizierung der Zentralen Notaufnahme als Lokales Traumazentrum wurden pro Jahr rund 20 Schwerstverletzte im Schockraum des St. Adolf-Stiftes behandelt. Der Departmentleiter der Zentralen Notaufnahme, Dr. Lars Schirrow sagt: „Der Schockraum-Alarm findet häufiger statt, die Verletzungen sind dann aber zum Glück oft doch nicht lebensbedrohlich. Im Jahr 2023 verzeichnen wir in den ersten 5 Monaten schon so viele Schwerstverletzten bei uns in Reinbek wie im gesamten Jahr 2022. Die hohe Qualität und die steigenden Zahlen bestätigen, dass wir in großen Schritten auf das geplante Integrierte Notfallzentrum im Neubau zu steuern.“
Qualitätsmanagerin Andrea Kaatz bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die bei den Vorbereitungen zur Rezertifizierung so gut unterstützt haben. Dazu zählen neben den Unfallchirurgen und der ZNA auch die pflegerischen Mitarbeitenden sowie die Anästhesisten, die mit zum Schockraum-Team gehören.