Erstmalig minimalinvasive Entfernung der rechten Leberhälfte

Hannover, 4. Februar 2022: Im Vinzenzkrankenhaus Hannover wurde bei einer Patientin im Januar 2022 zum ersten Mal die rechte Leberhälfte (60% des Lebergesamtvolumens, ca. 800g) mittels Schlüssellochtechnik (MIC, minimal-invasive Chirurgie) entfernt. Große Leberoperationen in minimal-invasiver Technik werden deutschlandweit in nur wenigen Kliniken durchgeführt. 

Bei der jungen Patientin Frau M. war 2019 Krebs im Bereich des Enddarms diagnostiziert worden. Anfang 2021 folgte nach einer Vorbehandlung im Darmkrebszentrum des Vinzenzkrankenhauses die minimal-invasive Enddarmentfernung. Nach überstandener unkomplizierter Operation hatte sich die junge Patientin schnell wieder erholt, sodass im Dezember 2021 bei der Diagnose Metastasen in der Leber ein herber Rückschlag folgte. Es hatte sich im rechten Leberlappen eine große Ansiedlung des Darmkrebses von ca. 9,5 cm gebildet. Bei sehr guter Leberfunktion und günstiger Lage wurde in der interdisziplinären Tumorkonferenz des Vinzenzkrankenhauses empfohlen die Metastase chirurgisch zu entfernen.

Große Leberoperationen in minimal-invasiver Technik werden deutschlandweit in nur wenigen Kliniken durchgeführt. Seit dem Wechsel von Prof. Dr. Moritz Kleine von der Medizinischen Hochschule Hannover als Chefarzt ins Vinzenzkrankenhaus können minimal-invasive Leber- und Bauchspeicheldrüsenoperationen zunehmend im Vinzenzkrankenhaus durchgeführt werden. „Die Rechtsresektion der Leber in minimal-invasiver Technik ist auch in großen Zentren noch kein Routineeingriff, da sowohl eine hohe Anforderung an die apparative Ausstattung, wie 3D-Optik und Durchblutungskontrollen mittels Indocyaningrün (ICG) vorzuhalten sind, als auch ein routiniertes Team in minimal-invasiver Chirurgie Voraussetzung ist“, berichtet Prof. Dr. Kleine.


Unsere Patientin Frau M. konnte acht Tage nach der erfolgreichen Operation schon wieder nach Hause entlassen werden. Sie ist sehr glücklich, dass die Operation im Vinzenzkrankenhaus minimal-invasiv durchgeführt werden konnte: „Die Ärzteschaft hat sich immer bemüht, mir als Patientin auch die nicht so schönen Diagnosen verständlich und mit aufmunternder Freundlichkeit zu erklären. Die Pflegefachkräfte waren immer nett, einige kannte ich schon von meinem ersten Aufenthalt. Ich wünsche dem Team für die Zukunft alles Gute – macht weiter so!“