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Krankenhaus Reinbek baut Expertise für Tumorerkrankungen weiter aus
- |24. März 2017
- |Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Aufgrund der hohen medizinischen Expertise und damit weiter gestiegenen hohen Auslastung (98%) erhöhte das Gesundheitsministerium in Kiel rückwirkend zum 1. Januar 2017 die Anzahl der Betten des St. Adolf-Stiftes im Krankenhausplan um 31 auf 351. Das gab der Geschäftsführer des Krankenhauses Reinbek, Björn Pestinger heute bei einer Pressekonferenz bekannt. Ferner erläuterte der 41-Jährige: „Das St. Adolf-Stift wird in 2017 für seine Patienten insgesamt 11 Mio. Euro in neue Medizintechnik, Gebäude und Patientenkomfort investieren. Darin enthalten sind Investition in Medizintechnik für Eingriffe bei Gefäßerkrankung sowie aufgrund der erhöhten Planbetten zwei Stationserweiterungen, also neue Patientenzimmer mit insgesamt 24 Betten.“
Gleichzeitig intensiviert das Krankenhaus Reinbek seine Expertise im Bereich der Tumorerkrankungen durch eine stationäre internistische Onkologie. Der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Stefan Jäckle berichtet, dass bereits jetzt in Reinbek jährlich 1.100 Patienten mit Krebserkrankungen behandelt würden, sei es internistisch, gynäkologisch oder chirurgisch. Jäckle: „Wir sind nicht nur von der Quantität, sondern auch von der Qualität sehr gut und anerkannt. Die niedergelassenen Ärzte würden uns ihren Patienten nicht empfehlen, wenn wir wohnortnah nicht ebenso gute Ergebnisse wie die Hamburger Kliniken liefern würden. Diese Anerkennung haben wir uns durch ausgewiesene Experten verdient.“ Jäckle wies daraufhin, dass das St. Adolf-Stift bei den internationalen Komplikationsraten mit durchschnittlichen oder sogar unterdurchschnittlichen Werten sehr gut dastünde. „Das ist nur möglich, weil wir ein interdisziplinäres Team haben, das auch komplexe Eingriffe souverän meistert.“
Bisher gab es im St. Adolf-Stift eine gynäkologische Onkologie, nun ist seit März eine Sektion für Onkologie / Hämatologie in der Internistischen Klinik eingerichtet worden. Diese wird von Dr. Cay-Uwe von Seydewitz geleitet. Der 57-Jährige ist internistischer Onkologe und war zuletzt Leitender Oberarzt an der Asklepios Klinik Hamburg-Barmbek. Im St. Adolf-Stift wird er für die wohnortnahe stationäre Versorgung von an Krebs erkrankten Patienten zuständig sein, bei denen zum Beispiel eine ambulante Chemotherapie nicht möglich ist. Von Seydewitz: „Dafür gibt es in der Regel zwei Gründe: Entweder ist die gewählte Chemotherapie sehr komplex und bedarf einer 24-stündigen Gabe und Überwachung an 7 Tagen in der Woche. Oder manchmal haben unsere Patienten nicht nur Krebs, sondern weitere schwere Erkrankungen, die eine ambulante Therapie in einer onkologischen Praxis verhindern.“
Die intensive Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten findet der Sektionsleiter ganz wichtig: „Nur in enger Verzahlung von stationärem und ambulantem Sektor können wir die optimale Betreuung von Krebspatienten gewährleisten.“ Überhaupt sieht sich der Onkologe als Schnittstelle auch zu den Ärzten anderer Fachdisziplinen im Haus, die Tumorerkrankungen diagnostizieren oder operieren: Von Seydewitz: „Auf unserer Tumorkonferenz wird schon jetzt jeder Patient ausführlich besprochen und gemeinsam mit externen Experten ein individueller Behandlungspfad festgelegt.“
Auf die Frage, was ihn an der neuen Aufgabe besonders interessiert und warum er sich für das St. Adolf-Stift entschieden hat, sagt von Seydewitz: „Zunächst reizt es mich, im Großraum Hamburg eine onkologische Abteilung aufzubauen und meine Erfahrungen in der Zertifizierung eines onkologischen Zentrums einfließen zu lassen. Dann ist das Krankenhaus Reinbek einfach noch ein Haus, in dem man in erster Linie Arzt sein kann und nicht zusätzlich auch noch Betriebswirt. Und hier gibt es einfach kurze Wege. Ein Beispiel: Vergangene Woche habe ich in der hauseigenen Apotheke um 7.45 Uhr ein komplexes Zytostatikum angefordert, bereits um 9.15 Uhr konnte ich bei meinem Patienten die neue Chemotherapie mit dem angerührten Mittel beginnen.“
Noch ein weiterer Baustein unterstreicht die Ausrichtung des St. Adolf-Stiftes auf eine hochwertige Krebsbehandlung: Bereits seit Januar kooperiert es mit dem wissenschaftlichen Tumorzentrum UCCH (Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg) des UKE. Von Seydewitz: „Damit erhöhen wird die Qualität der onkologischen Versorgung weiter und ermöglichen unseren Patienten die leichtere Teilnahme an Studien. Das ist wichtig bei seltenen oder schlecht heilbaren Krebserkrankungen, die eine spezielle, manchmal auch experimentelle Therapie benötigen.“
Hintergrund
- Die Behandlung von Tumorpatienten erfolgt im St. Adolf-Stift oft interdisziplinär, z.B. in der Gastroenterologie, Bauchchirurgie, Gynäkologie, aber auch in der Radiologie, Anästhesie und Palliativmedizin oder mit den Kooperationspartnern der Urologie.
- Im vergangenen Jahr wurden im St. Adolf-Stift allein in der Internistischen Klinik rund 10.000 Endoskopien (also Magen- und Darmspiegelungen) zur Diagnostik oder Prävention von Krebs(-vorstufen) vorgenommen.
- Bereits im Jahr 2016 wurden im Krankenhaus Reinbek rund 1.100 Behandlungen an schwerkranken Tumorpatienten mit bösartigen Neubildungen durchgeführt.