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Krankenhaus Reinbek eröffnet eine Abteilung für Urologie
- |02. April 2019
- |Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Das Krankenhaus Reinbek hat am 1. April eine eigenständige Hauptfachabteilung für Urologie gegründet. „Dafür konnten wir zwei überregional renommierte Mediziner aus Hamburg gewinnen, die in einer ärztlichen Doppelspitze fungieren“, so Krankenhausgeschäftsführer Björn Pestinger erfreut.
Dr. Claus Brunken hat an der Universität Kiel Medizin studiert, war dann als Assistenzarzt am UKE und seit 2005 als Urologe unter anderem als Chefarzt in der Asklepios Klinik St. Georg und zuletzt in Rissen tätig. Der 52-jährige Hamburger ist spezialisiert auf die minimal-invasive Behandlung urologischer Erkrankungen. Dazu gehört die schonende Lasertherapie bei gutartigen Prostatavergrößerungen, die von ihm ab sofort auch im Zentral-OP des Krankenhauses Reinbek durchgeführt wird.
„In einer älter werdenden Gesellschaft ist die Urologie ein wachsendes Fach, so leiden 50 Prozent der über 70-jährigen Männer an einer Prostata-Erkrankung, die ihre Lebensqualität durch ständigen Harndrang enorm einschränkt.“ Ebenso bekämen 10% der Bevölkerung Harn- beziehungsweise Nierensteine, die sehr schmerzhaft sind und einer schnellen Behandlung bedürfen.“
Dr. Walter Wagner war in den vergangenen 24 Jahren am Bundeswerkrankenhaus Hamburg als Urologe tätig, seit 2003 als Chefarzt der Urologischen Klinik. Der 62-jährige gebürtige Oberbayer steckt nach seiner offiziellen Pensionierung noch voller Tatendrang und möchte darum in den nächsten Jahren beim Aufbau der Abteilung für Urologie unterstützen. Sein Schwerpunkt liegt in der Uro-Onkologie, also in der großen Tumorchirurgie von Blase, Prostata, Hoden und Niere. Er ist Zweitmeinungsgeber der Deutschen Krebsgesellschaft für die Behandlung von Hodentumorpatienten. Wagner: „Diese Erkrankung trifft eher jüngere Männer, die eine tastbare Verhärtung am Hoden spüren. Aufgrund der Wehrpflicht behandelte das Bundeswehrkrankenhaus vor 20 Jahren überproportional viele Hodentumorpatienten.“ Unter Wagners Leitung entwickelte es sich zum bundesweit größten Hodentumorzentrum mit mehr als 100 Operationen im Jahr.
Sein Kollege Brunken erläutert, warum er nach Reinbek gekommen ist: „Mich spricht das Motto des Hauses ‚Beste Medizin. Ganz nah‘ an. Wir möchten auch im Südosten von Hamburg den urologischen Patienten eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung auf hohem Niveau vor Ort anbieten.“ Dafür gäbe es im St. Adolf-Stift das perfekte Setting. Brunken: „Wir finden hier gerade in der Tumorbehandlung ein perfekt aufgestelltes Haus vor, sei es durch die Abteilung für Onkologie, die Radiologie oder auch die Schnittstellen mit der großen Bauchchirurgie der Chirurgischen Klinik. So ist zum Beispiel beim Blasenkrebs oft der Dickdarm mitbefallen und wir können mit den Kollegen der Darmchirurgie gemeinsam operieren.“ Gleichzeitig sei das Haus nicht so groß, dass es kurze Wege in der Kommunikation der Fachdisziplinen und einen besonderen Teamspirit gäbe.
Der Ärztliche Direktor des St. Adolf-Stiftes, Prof. Dr. Stefan Jäckle: „Dass in der Region Stormarn, Lauenburg und östliches Hamburg eine urologische Hauptfachabteilung fehlt, hat auch das Land Schleswig-Holstein erkannt und uns darum im aktuellen Bettenplan bereits 10 Urologie-Betten zugewiesen. Dadurch wird die kompetente Versorgung auch von Notfallpatienten wohnortnah möglich und weite Wege in die Hamburger Innenstadt oder nach Lübeck entfallen.“ Neben der Portfolio-Erweiterung profitieren auch Patienten aus den anderen Fachdisziplinen von den neuen Urologen. Seien es gynäkologische Patienten, bei deren Operation dann bei Betroffenheit der Harnleiter ab sofort ein Urologe im OP beraten kann oder Darm-Patienten mit Verwachsungen an der Blase. Jäckle: „Auch für unsere Nephrologen, die Nierenerkrankungen ja internistisch behandeln, ergeben sich so neue Möglichkeiten einer direkten Zusammenarbeit vor Ort.“
Prof. Dr. Tim Strate, dem Leiter der Chirurgischen Klinik, zu der die überwiegend schneidenen Fächer gehören, war es wichtig, die Abteilung sofort gut aufzustellen: „Wir haben zwei Lasersysteme angeschafft und einen vollständig ausgestatteten endourologischen Arbeitsplatz im OP. Damit verfügen beide Experten über die erforderlichen Ressourcen, um alle Therapieoptionen auf einem sehr hohen Niveau anzubieten.“ Durch die ärztliche Doppelspitze könne von Anfang an auch jeder urologische Notfallpatient rund um die Uhr im Krankenhaus Reinbek kompetent versorgt werden.
Die neue ärztliche Doppelspitze kennt sich von verschiedenen Kongressen und freut sich auf die Zusammenarbeit im Reinbeker Krankenhaus. Wagner: „Für mich ist eine Tätigkeit am St. Adolf-Stift ein echtes Heimspiel, schließlich wohne ich seit 24 Jahren in Reinbek und spiele beim FC Voran Ohe aktuell in der Ü60 Fußballmannschaft. Auch mein erstes Enkelkind wurde hier in Reinbek geboren.“ Wagner hat vier erwachsene Kinder und fühlt sich als Bayer in Reinbek heimisch. Claus Brunken wohnt in Hamburg Großborstel, ist verheiratet und hat zwei Kinder im Jugendalter. Er hält sich mit Joggen fit; dabei nimmt er den Familienhund gern auf eine Runde um den Hamburger Flughafen mit.
Service
Sprechstundentermine für die Urologie können montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der Telefonnummer 040 / 72 80 - 3804 mit dem Service-Center vereinbart werden.
Foto: KH Reinbek / Andrea Schulz-Colberg
Als ärztliche Doppelspitze bauen Dr. Walter Wagner (links) und Dr. Claus Brunken (rechts) die neue gegründete Abteilung für Urologie im Krankenhaus Reinbek auf. Darüber freuen sich Krankenhausgeschäftsführer Björn Pestinger und Chirurgie-Chefarzt Prof. Dr. Tim Strate, zu dessen Klinik die Urologie gehört.