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Krankenhaus Reinbek und Radiologische Allianz bauen für 10 Millionen Euro eine Strahlentherapie direkt neben das St. Adolf-Stift
- |21. September 2018
- |Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Bereits heute ist die Tumortherapie im Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift ein Schwerpunkt, geprägt von sehr guter medizinischer Ergebnisqualität, die sich positiv auf die Therapieerfolge auswirkt. Ob in der großen Bauchchirurgie, der Frauenheilkunde, der Endoskopie des gesamten Magendarmtraktes, in der Radiologie oder in der neu geschaffenen Abteilung für Onkologie.
Gemeinsam in enger Verzahnung mit niedergelassenen Ärzten behandeln die Reinbeker Ärzte viele Krebspatienten. „Das einzige, was noch vor Ort fehlte, ist eine Strahlentherapie, unsere Patienten fahren derzeit nach St. Georg, Barmbek, Harburg oder gar Lübeck“, sagt der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Stefan Jäckle. Krankenhaus-Geschäftsführer Björn Pestinger ergänzt: „Mit dem Bau einer Strahlentherapie zusammen mit der Radiologischen Allianz werden wir zukünftig für unsere Patienten im Osten der Metropolregion Hamburg eine Komplettversorgung anbieten können.“ Laut Pestinger wird der Neubau an der Hamburger Straße 39 in Anbindung zum Krankenhaus rund 10 Millionen Euro kosten.
Die Radiologische Allianz ist einer der bundesweit führenden Anbieter für ambulante Leistungen in der Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Schon jetzt ist der Zusammenschluss von niedergelassenen Ärzten bundesweit an 11 Standorten aktiv, darunter ist je eine Strahlenpraxis mit Geräten der neuesten Generation in Hamburg-Altona und in Hamburg-Barmbek – integriert mitten im Wohngebiet.
In der Praxis der Radiologischen Allianz am St. Adolf-Stift werden in enger Abstimmung mit den Krankenhausärzten und niedergelassenen Onkologen Strahlentherapie und -diagnostik stattfinden. Dr. Ronald Bischoff, Facharzt für Strahlentherapie und einer der Gesellschafter der Radiologischen Allianz erklärt sein Fachgebiet: „Die Strahlentherapie ist eine sehr präzise Behandlungsmethode von außen. Mit der in modernen Linearbeschleunigern erzeugten Energie können wir beispielsweise Tumoren vor einer geplanten Operation verkleinern, damit sie später besser operiert werden können. In einigen Fällen, wie bei bestimmten Arten von Prostata- oder Lungenkrebs, kann durch die Strahlentherapie auf eine Operation völlig verzichtet werden. Es können auch Schmerzen durch Tumore oder Arthrose gelindert werden und bei Knochenmetastasen eine Stabilisierung des befallenen Skelettabschnittes erreicht werden.“
Chefarzt Dr. Cay-Uwe von Seydewitz, Hämato-Onkologe und Palliativmediziner, sagt „Die Strahlentherapie ist in den letzten Jahren immer präziser und darum für die Patienten noch nebenwirkungsärmer geworden, so dass die Indikation zukünftig noch häufiger gestellt wird. Entschieden wird über eine Therapie grundsätzlich in einer fachübergreifenden Tumorkonferenz, in der über jeden Patienten umfassend durch Experten aller Disziplinen beraten wird. Durch den Neubau wird die ambulante und stationäre Versorgung in der Region noch besser verzahnt: Die Patienten profitieren durch die perfekte Anbindung an das St. Adolf-Stift von kurzen Wege und schnellen Entscheidungen des Behandlerteams, die unnötige Wartezeiten und Mehrfachuntersuchungen vermeiden helfen.“
Von Seydewitz und sein Stellvertreter Dr. Michael Görn freuen sich auch über die onkologische Behandlung auf Spitzenniveau. Durch die neue spezialfachärztliche Versorgung, die Dr. Görn gemeinsam mit zahlreichen ambulant tätigen Fachärzten abbildet, kann zudem die beste Therapieentscheidung individuell für jeden Patienten getroffen werden: „Gerade Krebspatienten brauchen während der akuten Behandlungsphase in Krankenhaus und Praxis eine enge Zusammenarbeit und Absprache der behandelnden Ärzte und auch im Anschluss in der Nachsorge eine individuelle Betreuung und Begleitung.“
Strahlentherapeut Dr. Christian Giro von der Radiologischen Allianz wird zukünftig mit Dr. Bischoff in Reinbek arbeiten. Er erläutert die Vorgehensweise, die dahinter steht: „Zunächst ist ein fundiertes medizinisches Wissen durch uns Ärzte sowie durch Medizinphysiker notwendig, die für jeden Patienten sehr individuell die Dosis berechnen und eine ideale Lagerung festlegen. Hinzu kommen Therapie- und Diagnostikgeräte auf neustem technologischen Stand. Die modernen Linearbeschleuniger geben die Strahlung sehr präzise aus verschiedenen Richtungen und Formen nur auf die betroffenen Tumorareale ab, so dass die umgebenden Organe geschont werden, während der Krebs in der Zellteilung behindert wird.“
Allein die medizinischen Geräte werden rund 3,5 Millionen Euro kosten. Weitere 1,5 Millionen werden für den so genannten Bunker samt Lüftungstechnik und Stromversorgung eingerechnet. Der Bau wird von zwei Architekturbüros ausgeführt, die auf Praxen für Strahlentherapie spezialisiert sind. Uwe Pfeifer, Referent der Geschäftsführung der Radiologischen Allianz: „Aus Gründen des Strahlenschutzes sind die Wände des Behandlungsraums, in dem das Therapiegerät steht, aus Schwerbeton. Gebaut wird in Hanglage, so dass besagter Raum zudem nicht sichtbar sein wird.“
Realisiert werden soll die Maßnahme im Jahr 2019. Dieser geht zunächst eine weitere Baumaßnahme voran – die Erweiterung einer Station mit 18 Betten, für die dasselbe Baufenster am Hang der Hamburger Straße benötigt wird, und die vorher in Teilen abgeschlossen sein muss.
Hintergrund und technische Details zur Strahlentherapie:
Das Leistungsspektrum der Radiologischen Allianz ermöglicht bereits heute die Diagnostik und Therapie aller wesentlichen Tumorerkrankungen auf höchstem Niveau. Hierbei stehen auch besondere Therapieverfahren wie die bildgeführte (Image Guided Radiotherapy – IGRT), intensitätsmodulierte (IMRT und VMAT - Volumetric Arc Therapy) und atemgesteuerte (Gating) Strahlentherapie zur Verfügung.
Für die Therapie von Tumoren der Lunge, Leber, der Lymphknoten und des Gehirnes bietet die Radiologische Allianz stereotaktische Bestrahlung mit speziell ausgestatteten Linearbeschleunigern der Firma VARIAN (Halcyon, Truebeam) an. Hirnmetastasen und Erkrankungen wie Akustikusneurinome, Meningeome und Gefäßerkrankungen (arteriovenöse Malformationen - AVM) können radiochirurgisch mit dem Leksell Gammaknife am Interdisziplinären Centrum für Radiochirurgie (ICERA) behandelt werden.
Bild unten:
Auf dem Baugrundstück für die Strahlentherapie an der Hamburger Straße (im Hintergrund das weiße Krankenhausgebäude) (v.l.n.r.): Die beiden Onkologen Dr. Michael Görn und Dr. Cay-Uwe von Seydewitz, der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Stefan Jäckle sowie Geschäftsführer Björn Pestinger vom St. Adolf-Stift mit den Strahlentherapeuten Dr. Ronald Bischoff und Dr. Christian Giro sowie dem Referenten der Geschäftsführung Uwe Pfeifer von der Radiologischen Allianz.