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Neues Blockheizkraftwerk versorgt St. Adolf-Stift mit Wärme und Strom
- |28. November 2017
- |Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Die drei alten Heizkessel des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift waren in die Jahre gekommen und nach einer Dienstzeit von über 40 Jahren gab es für anstehende Reparaturen keine geeigneten Ersatzteile mehr.
Damit stand die Krankenhausleitung vor der Entscheidung, wie die Wärmeversorgung künftig aussehen sollte. Geschäftsführer Björn Pestinger und Technischer Direktor Heinz Küsel haben sich für die Errichtung von einem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW) und zwei neuen Heizkesseln entschieden. So wird zusätzlich zur Wärme für Heizung und Warmwasser ab sofort auch ca. 65 % des eigenen Strombedarfes vor Ort erzeugt. Die im St. Adolf-Stift benötigte Wärme wird energieeffizient durch Kraft-Wärme-Kopplung im neuen Blockheizkraftwerk produziert. Zwei Erdgaskessel decken darüber hinaus die Spitzenlast.
"Heizwärme und Strom aus einer Anlage direkt vor Ort – das Blockheizkraftwerk-Konzept vom e-werk hat uns überzeugt", so Heinz Küsel, Technischer Direktor des Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stifts. Das e-werk hat die komplette Erneuerung der bestehenden Heizzentrale im laufenden Betrieb durchgeführt. Es ist auch für die Betriebsführung zuständig, dazu gehört die Überwachung der Anlage, die rund um die Uhr über die Netzleitstelle des e-werks sichergestellt ist und die regelmäßige Wartung.
Geschäftsführer Björn Pestinger sagte: "Wir freuen uns, dass wir mit dieser modernen Anlage, die im Umkreis ihres gleichen sucht, für die Zukunft gut aufgestellt sind - inklusive einer Bettenerweiterung . Das Haus spart jedes Jahr 30.000 bis 40.000 Euro an Strom- und Heizkosten ein. Gleichzeitig tun wir was für die Umwelt, denn die CO2-Emission wird jährlich um über 1000 Tonnen gesenkt."
Darüber freut sich auch Bürgermeister Björn Warmer: "Im Klimaschutzkonzept der Stadt Reinbek haben wir natürlich auch städtische Gebäude im Auge, aber Klimaschutz sollte auch im nichtöffentlichen Bereich umgesetzt werden. Schön, dass das Krankenhaus mit dieser Anlage jetzt ganz vorn dabei ist. Und die Zahlen zeigen: Ökologisches und ökonomisches Handeln ist kein Widerspruch."
Im Juni 2017 begannen die Bauarbeiten. Es musste eine mobile Heizzentrale her, um die Wärmeversorgung von sensiblen Bereichen wir OP, Kreißsaal oder Patientenduschen zu gewährleisten. Aufwendig wurde die alte Anlage ausgebaut. Dafür wurde das Dach geöffnet, um die alten Kessel zu entfernen und das BHKW sowie die beiden neuen Kessel hinein zu bringen. Eine weitere Herausforderung stellten der Abbau der drei 30 m hohen Schlote sowie das Stellen der neuen Schornsteinanlage. Ein neues Fundament musste für den neuen 32 m hohen Schornstein geschüttet werden, der in zwei Teilen auf Spezialtransportern angeliefert wurde. Mitte September ist das BHKW und Anfang Oktober sind die neuen Kessel in Betrieb gegangen.
Hintergrundwissen Blockheizkraftwerk – was ist das?
Blockheizkraftwerke (BHKW) sind kompakte Energieerzeugungseinheiten, die Wärme und Strom dezentral mit einem Gesamtwirkungsgrad bis zu 95 Prozent liefern. Im Vergleich zur getrennten Energieversorgung mit Strom aus einem Kondensationskraftwerk und Wärme aus dem Heizkessel werden bis zu 30 Prozent Primärenergie eingespart. Dies geht einher mit entsprechender Entlastung der Schadstoffbilanz. Je nach Kraftstoffvergleich werden bis zu 25 Prozent weniger Stickoxide (verantwortlich für sauren Regen) und rund 60 Prozent weniger Kohlendioxid (verantwortlich für Treibhauseffekt) ausgestoßen. BHKW-Module werden vornehmlich zur Deckung der Wärmegrundlast eingesetzt und durch Spitzenlastkessel ergänzt. Der erzeugte Strom dient bei wirtschaftlichem Betrieb der Eigenbedarfsdeckung.
Technische und wirtschaftliche Daten der neuen Heizzentrale Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Die Investition des e-werks liegt bei rund 1,4 Mio €
Thermische Leistung Kessel: 2 x 2.600 kW
Thermische Leistung BHKW: 489 kW
Elektrische Leistung BHKW: 365 kW
Wärmespeicher: 24 m³
Wärmerzeugung pro Jahr: ca. 9.300.000 kWh (reicht im Durchschnitt für 450 Einfamilienhäuser)
Stromerzeugung pro Jahr: ca. 2.700.000kWh (reicht im Durchschnitt für 680 Einfamilienhäuser)
Jährliche CO2-Ersparnis: ca. 1.025 t