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Prof. Winfried Hardinghaus sieht großes Potenzial für eine ehrenamtliche Hospizarbeit
- |09. August 2018
- |Franziskus-Krankenhaus Berlin
Mehr Menschen als bisher angenommen können sich ein ehrenamtliches Engagement in der Hospizarbeit vorstellen. Das ist eines der Ergebnisse einer vom Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) initiierten Studie. Vorsitzender des Verbandes ist Prof. Dr. Winfried Hardingshaus, Chefarzt der Klinik für Palliativmedizin im Franziskus-Krankenhaus Berlin.
Fast jeder sechste der Befragten kann sich vorstellen, Schwerstkranke und Sterbende am Lebensende zu begleiten. Dies sei ein großes Potenzial und müsse stärker genutzt werden, sagte Hardinghaus bei der Vorstellung der Studie in Anwesenheit von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. Derzeit sei Hospizarbeit noch überwiegend getragen von Frauen aus der Mittelschicht in der späten Erwerbs- bzw. Nacherwerbsphase, so Hardinghaus. Es müssten aber politisch und organisatorisch die Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich auch andere Menschen dieser Aufgabe annehmen können.
Die Studie zeige, dass ein Wandel hin zu einem das bestehende Angebot ergänzenden, vielfältigeren und flexibleren Ehrenamt noch am Anfang steht. Besonders in den Blick nehmen müsse man künftig die Bedeutung von Nachbarschaften und Freundschaften sowie eine Öffnung der Tätigkeiten und Engagementmöglichkeiten für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Schichten.
Ausbildung zum Hospizhelfer
Derzeit wurden der Studie zufolge 67 Prozent der Verstorbenen regelmäßig von Ärzten betreut, 63 Prozent von Pflegekräften. Über eine Unterstützung durch Freunde berichten 31 Prozent, über die Beteiligung von Nachbarn 14 Prozent. In 6 Prozent der Fälle waren auch Freiwillige als Sterbebegleiter tätig, die insbesondere die Sterbenden im Hospiz unterstützten (26 Prozent).
Wer sich ehrenamtlich in der Sterbegleitung engagieren möchte, kann über das St. Joseph Krankenhaus an einer Ausbildung zum Ehrenamtlichen Hospizhelfer teilnehmen. Dazu finden jährlich Kurse statt.