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Eine Klammer fürs Herz

Wenn die Herzklappen nicht richtig funktionieren, erleben Patienten häufig erhebliche Einschränkungen im Alltag. Bei einer undichten Herzklappe beispielsweise fließt das Blut nicht in die Gefäße des Körpers, sondern zurück in die Lunge. Eines der Symptome der Erkrankung ist eine chronische Luftnot. Die Kardiologie am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) setzt seit Anfang des Jahres auf eine besonders schonende und effektive Therapie.

Betroffen von dieser Erkrankung der Mitralklappe – einer der vier Herzklappen des Menschen – sind überwiegend Patientinnen und Patienten über 60 Jahre, wobei der Anteil der männlichen Patienten leicht überwiegt. Namensgebend für die aus zwei „Segeln“ bestehende Herzklappe ist ihre Form, ähnlich einer Bischofsmütze (Mitra). Bei einer ausgeprägten Herzschwäche vergrößert sich die linke Herzkammer. Durch diese Vergrößerung weitet sich die Mitralklappe und wird in der Mitte undicht. Zu den für die Patienten erlebbaren Symptomen gehören Luftnot, eine Leistungsminderung im Alltag und Schlafstörungen. In vielen Fällen vermeiden es Patienten daher, für längere Zeit zu liegen oder es kommt zu Wasseransammlungen in den Beinen.

Beim Ersatz oder bei der Reparatur der defekten Herzklappe kannte die Medizin lange Zeit nur einen vergleichsweise aufwändigen operativen Weg, um die Funktion der Herzklappe wiederherzustellen. Selbst die operative Minimalvariante, der sogenannte „Alfieri-Stich“, bei dem das mittlere Segment der beiden Segel zur Abdichtung buchstäblich vernäht wird, ist mit einer Operation des Herzens verbunden.

Die Medizinische Klinik II (Kardiologie, Diabetologie) am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara setzt seit dem Jahresbeginn in ihrem Herzkatheterlabor eine schonende und ebenso erfolgreiche Methode ein. Chefarzt Dr. Sebastian Nuding erläutert: „Die medizintechnische Forschung hat bereits vor längerer Zeit eine Vorrichtung in der Form einer winzigen Klammer (engl.: Clip) entwickelt, mit der wir die beiden Segel der Herzklappe bei einem schonenden, minimal-invasiven Eingriff in der Mitte zusammenklemmen, so dass die Undichtigkeit beseitigt wird.“ In Krankenhäusern ohne Herzchirurgie komme dieses schonende Verfahren seit etwa zehn Jahren zum Einsatz. Studien zufolge habe sich die Behandlung mit dem Clip hinsichtlich der Beschwerdebesserung und der Patientensicherheit vor allem dann bewährt, wenn andere Behandlungsmethoden nicht mehr greifen. „Der Clip kommt bei schwerkranken Patienten zum Einsatz, bei denen eine medikamentöse Behandlung und ein Herzschrittmacher keinen ausreichenden Effekt mehr zeigen“, so Dr. Nuding. Als Akutversorger sehe man im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara häufig Patienten, die sich nach einer Medikamentengabe bei Herzschwäche zwar zunächst stabilisierten, dann aber erneut Symptome zeigten.

Der Eingriff im modernen Herzkatheterlabor des halleschen Krankenhauses dauert nur etwa 60 Minuten. Danach bleiben die Patienten zur Beobachtung rund zwei Nächte im Krankenhaus. Die Nachsorge übernehmen dann niedergelassene Kardiologen.