Schülerinnen überbringen selbstgenähte Herzkissen für Brustkrebspatientinnen

Vor wenigen Tagen besuchten Schülerinnen der Marie-Curie-Oberschule Dohna das Brustzentrum am Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden. Die Siebtklässler hatten selbstgenähte Herzkissen mit liebevoll formulierten Genesungswünschen für Patientinnen im Gepäck.

 

Im Rahmen eines Projektes haben sich die jungen Mädchen mehrere Monate lang mit dem Krankheitsbild Brustkrebs auseinandergesetzt. Fachliche Unterstützung leistete dabei die niedergelassene Gynäkologin Dr. med. Berit Thieme aus Heidenau. Außerdem tauschten sich die Schülerinnen mit einer Patientin und einer blinden Tasterin aus, bevor sie schließlich im Unterricht Kissen nähten und Kontakt zum St. Joseph-Stift aufnahmen.

 

Eine Brustkrebsoperation ist mit Druck- und Wundschmerzen in den Achselhöhlen verbunden. Die herzförmigen Kissen mit besonders langen Ohren leisten im Genesungsprozess wertvolle Unterstützung. Uta Hoffmann, Pflegexpertin für Brusterkrankungen im St. Joseph-Stift, erklärt den Nutzen so: „Zum einen ist ein solches Kissen eine wirkliche Herzensangelegenheit, ein Seelentröster und treuer Begleiter durch die Erkrankung. Zugleich ist es praktisch, weil es druckentlastend und schmerzlindernd wirkt und die verletzte Stelle schützt“.

„Bei uns bekommen alle betroffenen Patientinnen am OP-Tag ein Herzkissen. Wir freuen uns sehr, dass wir nun so schöne neue Exemplare weitergeben können“, sagt die leitende Oberärztin Dr. med. Katja Tränkner. Das gesamte Team zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Mädchen, die sich in diesem jungen Alter mit einem so schweren Thema beschäftigt haben.

 

Jährlich werden im St. Joseph-Stift mehr als 200 an Brustkrebs erkrankte Frauen mit moderner leitliniengerechter Therapie und persönlicher Zuwendung durch ihre Erkrankung begleitet. Es ist dabei einer von vier Standorten des Regionalen Brustzentrums Dresden und seit 2004 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. 

 

Die Marie-Curie-Oberschule in Dohna ist eine sogenannte LdE-Schule. „Lernen durch Engagement“ verbindet fachliches Lernen mit gesellschaftlichem Engagement. In diesem Kontext entstand die Idee für das Herzkissenprojekt. 

 

Die Schülerinnen nutzten den Besuch im Krankenhaus gleich zur Berufsorientierung: Sie informierten sich über Ausbildungsmöglichkeiten und probierten im praktischen Teil unter anderem das Blutabnehmen an einem Modell aus. Auch im Stellen von Medikamenten übten sie sich.