Der heilige Vinzenz von Paul
Vinzenz von Paul (geb. 1581) studierte in Dax und Toulouse Theologie und wurde im Jahr 1600 zum Priester geweiht. 1608 kam er nach Paris, wo er von 1612 bis 1613 zunächst als Pfarrer in Clichy und dann als Hauskaplan der adeligen Familie de Gondi amtierte. Als Begleiter dieser Familie lernte er die Not der Landbevölkerung kennen. Armen Menschen beizustehen, sie materiell und vor allem seelsorgerisch zu unterstützen, dies betrachtete er fortan als seine Berufung. Er setzte sich für die von Kriegen, Seuchen und Hungersnöten gepeinigte französische Bevölkerung ein, er errichtete Volksküchen, versorgte Kranke, half Armen, Bettlern und Sträflingen und kümmerte sich um Findelkinder. Sein Beispiel fand viele Unterstützer – 1625 entstand daraus die Kongregation seiner Mission (‚Lazaristen‘ oder ‚Vinzentiner‘ genannt).
Mit Luise von Marillac gründete er im Jahr 1633 die Gemeinschaft der „Filles de la Charité“ zu Paris, die erste religiöse Frauengemeinschaft, die nicht länger hinter Klostermauern wirkte, sondern hinaus zu den Armen und Kranken ging. „Die Barmherzige Schwester“, sagte Vinzenz von Paul, „darf sich nicht damit begnügen, den Kranken körperlich zu helfen. Denn das ist unsere Sendung: Armen und Kranken menschgewordene Gottesgüte zu sein.“
Vinzenz von Paul starb 1660 in Paris. 1737 wurde er von Papst Clemens XII. heiliggesprochen.